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Logistik boomt weiter, Lagerhallen wieder gefragt - Neuberechnung des IWIP-Industrieimmobilienindex 2020 zeigt Mietsenkungen
Idstein, 04. April 2022. Die Mieten für Industrieimmobilien sind insgesamt im Jahr 2021 durchschnittlich um 3,9 Prozent gestiegen. Diesen Trend weist der IWIP-Index im Vergleich zum Vorjahr aus. Der gemeinsame Index vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und IndustrialPort (IP) analysiert jährlich die Mietentwicklung von Industrie- und Logistikimmobilien in Deutschland.
Die Ergebnisse für 2021 stehen ganz im Zeichen des zweiten Jahres der Covid-19-Pandemie.
Als klaren Trend haben die Experten herausgearbeitet, dass im zweiten Jahr der Corona-Pandemie eine wirtschaftliche Erholung in Höhe von 3,9 Prozent zwar stattfand, diese aber nicht die wirtschaftlichen Verluste des Jahres 2020 in Höhe von 4,6 Prozent kompensieren konnte. Die trotz der anhaltenden Pandemie als gut zu bezeichnende Nachfrage nach Hallen ergab sich aus noch nicht bedienten Nachholbedarfen sowie coronabedingten Zusatzbedarfen. Diese kamen auf durch sprunghafte Verlagerungen der Nahversorgung und des traditionellen Einzelhandels auf den E-Commerce.
Peter Salostowitz, Geschäftsführer von IndustrialPort, zieht ein Fazit des neu berechneten IWIP 2021: "Die Analyse von Standorten und Immobilien ist aktuell wichtiger denn je. Die wirtschaftlichen Aussichten sind mit dem Ukraine-Krise und sich den daraus ergebenden Störungen der Lieferketten unsicherer denn je. Ausgangspunkt hierfür sind natürlich die schwachen Standorte. Von dort aus geht es weiter zu den durchschnittlichen Lagen. Aber auch die guten Standorte werden von diesem Trend nicht verschont. Der Trend geht in jedem Fall weiter solange die Wirtschaft nicht wieder in einen Vorkrisenmodus umschalten kann."
Industrieimmobilien werden entweder für Lager-, Logistik- oder Produktionszwecke genutzt. Im mengenmäßig größten Nutzungssegment der Lagerhallen stiegen die Mieten 2021 im Vorjahresvergleich um 6,1 Prozent. Hierbei waren große Unterschiede in der Angebotszusammensetzung bei Lage und Ausstattungsqualität der Hallen festzustellen.
Die Mieten für Logistikimmobilien hatten bereits der coronabedingten Rezession im Jahr 2020 getrotzt und legten schon im ersten Jahr der Pandemie um 5,4 Prozent zu. Ein wesentlicher Grund war der in der Pandemie deutlich verstärkte Onlinehandel-Boom und die damit einhergehende gestiegene Nachfrage nach stadtnahen Logistikhallen. Im Jahr 2021 setzt sich dieser Trend fort und die Mieten steigen um 3,0 Prozent. Außerhalb der Ballungsräume kamen 2021 vor allem viele Neubauten mit moderner Standortqualität auf den Markt. Damit scheint sich ein Trend in Richtung peripherer Standorte zu verstetigen, da die Unternehmen verstärkt auf verfügbare und günstigere Flächen ausweichen (müssen).
Damit scheint sich ein Trend in Richtung peripherer Standorte zu verstetigen, da die Unternehmen verstärkt auf verfügbare und günstigere Flächen ausweichen.
DFI Real Estate hat als Datenlieferant direkte Werte zum Index zugeliefert. Andreas Fleischer, Unternehmensmitbegründer und Managing Director kommentiert die Index-Entwicklungen:
"Die gestiegenen Mieten spiegeln deutlich den Nachfrageüberhang nach modernen Logistikflächen wider. Gepaart mit den veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen müssen innovative Industrieimmobilien unserer Meinung nach energetisch unabhängiger und wesentlich energieeffizienter sein. Nur so erreichen wir die gesellschaftspolitisch angestrebten Nachhaltigkeitsziele und zugleich wichtige Kosteneinsparungen auf der Nutzerseite".
Im Gegensatz zu dieser Entwicklung sind die Mieten für Produktionshallen sind im Jahr 2021 mit minus 1,1 Prozent leicht rückläufig
Die Mieten für Produktionshallen sind im Jahr 2021 mit minus 1,1 Prozent leicht rückläufig. Damit folgen sie der weiterhin schwachen Dynamik in der Industrieproduktion, die 2021 noch nicht wieder ihr Vorkrisen-Niveau erreichen konnte. Der Preisrückgang ist dabei auf eine erhöhte Standort- und Ausstattungsqualität zurückzuführen, da weniger Angebote in günstigeren Lagen mit niedriger Qualität angeboten wurden.
Bundesweit wurde für 2021 ein Mietanstieg von plus 3,9 Prozent im Marktsegment Industrie- und Logistikimmobilien analysiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der in den 2010er Jahren boomende Mietmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien die Schwächephase im Zuge der Pandemie im Jahr 2021 scheinbar überwunden hat. Speziell die Logistikbranche kommt gestärkt als Gewinner aus dieser Krise. Die Probleme aus knappem Flächenangebot und weiter steigenden Grundstückskosten wurden im Jahr 2021 wieder offenkundig. Zusammen mit den globalen Preissteigerungen entlang der Liefer- und Produktionsketten stellt das Kostenproblem die gesamte Branche zukünftig jedoch vor große Herausforderungen. Für das Jahr 2022 wird ein harter Wettbewerb mit unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Branchen und Standorten erwartet, der insgesamt mit einer abgeschwächten Mietdynamik verbunden sein sollte.
Zur Methode: Das neue Gutachten 2021 präsentiert die Auswertung von rund 8.700 Mietpreisen für Industrieimmobilien aus den Jahren 2020 und 2021. Davon sind etwa 3.800 aus dem Jahr 2021, erhoben im Rahmen des IW-IndustrialPort-Industrieimmobilien-Index (kurz IWIP-Index). Der Datensatz wurde von IndustrialPort zusammen mit einem Netzwerk von 18 namhaften und erfahrenen Partnerunternehmen erstellt. Der IWIP-Index basiert auf einem hedonischen Ansatz; er beschreibt detailliert die Mietentwicklung für die Teilmärkte Lager, Logistik und Produktion.
Die komplette neue und 21-seitige Analyse kann ab sofort über die Webseite von IndustrialPort bezogen werden.
Kontakt:
Nicolas Thoma
IndustrialPort GmbH & Co. KG
Regulated by RICS
Rodergasse 15
65510 Idstein
Tel.: 061269790003
Mobil.: +49 171 3385206
Thoma@industrialport.net
www.industrialport.net