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LAGER[news]- Aktuelle Lagernews, Marktberichte & Information
Lesen Sie hier aktuelle Meldungen aus dem Bereich Rund um die Lagerlogistik. Falls auch Sie interessante News bei uns veröffentlichen möchten, dann senden Sie uns diese an presse(at)lagerflaeche(dot)de zu. Nun viel Spaß beim lesen:
Crash-Sensor erhöht Sicherheit in Lagerhallen
Crash-Sensor
erhöht Sicherheit in Lagerhallen
Um Arbeitssicherheit zu
gewährleisten, müssen Regale in Lagerhallen regelmäßig auf ihre Stabilität
überprüft werden. Doch Kontrollgänge kosten viel Zeit und liefern nur eine
Momentaufnahme. Fraunhofer-Forscher haben ein drahtloses sensorbasiertes System
entwickelt, das den Zustand der Regale kontinuierlich überwacht.
Am Ende eines langen Arbeitstages
möchte der Lagerist noch schnell die letzten Paletten deponieren. Ein wenig zu
schwungvoll lenkt er den Gabelstapler zum Regal und fährt dabei eine Stütze an.
Eine alltägliche Situation in großen Lagerhallen, in denen die Mitarbeiter oft
unter Zeitdruck die Waren durch enge Gänge manövrieren müssen. Doch selbst
harmlose Stöße sind nicht unbedenklich, denn sie können auf Dauer die
Regalstützen destabilisieren. Im schlimmsten Fall droht ein Einsturz der
Hochregale – eine ernsthafte Gefahr für die Angestellten. Daher müssen die
Stützen regelmäßig auf Schäden kontrolliert werden. Bislang inspiziert ein
Mitarbeiter dazu jedes Regal einzeln, was mühselig und zeitaufwändig ist. Ein
weiterer Nachteil: Würde eine Stütze direkt nach dem Kontrollgang beschädigt,
bliebe der Schaden erst einmal unentdeckt. Einen effektiveren und
zuverlässigeren Schutz bietet ein neuartiges Monitoring-System, das Forscher
aus dem Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS
in Duisburg in Zusammenarbeit mit der IWS Handling GmbH entwickelt haben.
Mithilfe eines drahtlosen Sensornetzwerks lässt sich damit der Zustand jeder
einzelnen Stütze rund um die Uhr überwachen. »Die Anforderungen an den Betrieb
von Regalsystemen haben sich seit Einführung der Europäischen Norm DIN EN 15635
erheblich erhöht. Regelmäßige Überprüfungen sind unerlässlich geworden«, so Dr.
Weiner, Geschäftsführer von IWS Handling.
Üblicherweise werden die Stützen mit einer Art Luftkissen als Anfahrschutz
versehen, der die Wucht von Stößen abfedern soll. »Wir haben in diese
Schutzvorrichtung Sensoren integriert, die den Druck innerhalb des Luftkissens
messen«, erklärt Frederic Meyer, Projektleiter am IMS. Wird ein Luftkissen
angefahren, registriert der Sensor die dadurch verursachte Druckschwankung und
meldet sie über eine Funkstrecke an eine zentrale Kontrollstation. Diese
befindet sich etwa im Büro des Betriebsleiters. An mehreren Stellen in der
Lagerhalle installierte Repeater nehmen die Meldungen der Sensorknoten entgegen
und stellen eine reibungslose Weitergabe an die Kontrollstation sicher. Der
Betriebsleiter muss nur noch einen Blick auf das Display der Basisstation
werfen, um zu wissen, wann und wo es in der Halle zuletzt zu einer Kollision
kam. Dabei zeigt ihm das System automatisch an, ob es sich um einen harmlosen,
mittelschweren oder schweren Anprall handelt. Während bei leichten
Zusammenstößen nicht sofort etwas unternommen werden muss, wird der
Betriebsleiter bei einem Vorfall der Kategorie drei sofort einen Mitarbeiter
zum betroffenen Regal schicken.
Eine zentrale Rolle spielte bei der Entwicklung das Energiemanagement. »Denn
der Einsatz eines solches Systems lohnt sich natürlich nur, wenn man nicht
ständig die Batterien der Sensoren austauschen muss«, erläutert Meyer. Die
Duisburger Forscher haben das System deshalb so konfiguriert, dass sich die
Elektronik die meiste Zeit in einem energiesparenden Schlafmodus befindet. Erst
eine auftretende Druckschwankung »weckt« die Sensorknoten und sie werden aktiv.
In bestimmten Intervallen – diese lassen sich individuell einstellen – sendet
allerdings jeder Sensorknoten ein »Lebenszeichen« mit seinem aktuellen
Batteriestatus an einen Repeater. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der
Ausfall eines Funkknotens nicht unbemerkt bleibt und an der Kontrollstation
angezeigt wird.
Bis voraussichtlich Ende März wollen die Wissenschaftler einen ersten
Demonstrator realisieren, den sie auch auf den Messen Euro ID (5. bis 7. April
in Berlin) sowie Sensor + Test (7. bis 9. Juni in Nürnberg) präsentieren.
Außerdem ist ein Feldtest in einem größeren Warenlager geplant. Gefördert wird
das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
„Otto von Guericke e.V.“.