Logistikimmobilien in Europa auf moderatem
Erholungskurs
Vermietungs- und Investmentmarkt – Aussichten für das zweite Halbjahr
stabil
EXPO REAL, München, 04. Oktober 2010 - Das Transaktionsvolumen für
Direktinvestments in Logistik- und Industrieimmobilien lag im ersten
Halbjahr 2010 europaweit bei 3,3 Milliarden Euro*, entsprechend einem
Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 77%. Damit folgte der
Logistiksektor dem Trend auf dem europäischen Investmentmarkt über alle
gewerblichen Assetklassen hinweg. Trotz dieses erfreulichen Ergebnisses
bleibt das Investmentvolumen im Logistiksektor weiterhin deutlich unter dem
Niveau der Boomjahre vor der Wirtschaftskrise.
TOP 3 Großbritannien – Deutschland - Schweden
Der europaweiten Erholung des europäischen Logistik-Investmentmarktes zum
Trotz fiel das Ergebnis der ersten sechs Monate 2010 in den einzelnen
Ländern sehr unterschiedlich aus. Während in Schweden fast eine
Versechsfachung, in Deutschland eine Verdreifachung, in Russland ein Plus
von 150 % und in Norwegen eine Verdoppelung des Volumens zu Buche schlugen,
mussten Belgien (– 67 %), Finnland (- 52 %) und die Niederlande (-54 %)
deutliche Einbußen hinnehmen. Mit einem Investmentvolumen von 1,2 Mrd. Euro
und einem Anteil von rund 40 % am europäischen
Logistikinvestment-Transaktionsvolumen blieb Großbritannien im ersten
Halbjahr 2010 der volumenmäßig größte Markt Europas, trotz einer deutlichen
Verlangsamung des Wachstums, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei +
46 %, im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2010 nur noch bei + 9 % liegt.
Deutschland mit 810 Mio. Euro und einem Anteil von 18% und Schweden mit 530
Mio. Euro (12%) folgen auf den Plätzen Damit wurden rund 70% des gesamten
europäischen Investmentvolumens in die Assetklasse Logistikimmobilien im
ersten Halbjahr 2010 in nur drei Ländern erzielt.
„Das deutlich gestiegene Investoreninteresse trifft auf ein nur geringes
Angebot an erstklassigen Objekten. Der Nachfrageüberhang hat in den letzten
12 Monaten die Spitzenrenditen unter Druck gesetzt und für eine europaweite
Renditekompression gesorgt", so Chris Staveley, Leiter EMEA Capital
Marktes bei Jones Lang LaSalle.
Die europäische Spitzenrendite für erstklassige Logistikobjekte lag im 2.
Quartal 2010 bei 7,8 %. Seit ihrem Höchststand 12 Monate zuvor ist sie um
50 Basispunkte gesunken und liegt nur noch 20 bps über dem 10-Jahres
Durchschnitt. Am stärksten fielen die Renditen im ersten Halbjahr 2010 in
Frankreich (-60 bps in Paris, - 70 bps in Lyon), derzeit bei 7,30%, sowie
in Belgien (- 50 bps auf 7,25%). In den meisten anderen europäischen
Ländern bewegte sich die Renditekompression zwischen 15-25 Basispunkte
während der ersten sechs Monate. Stabile Spitzenrenditen wurden dagegen in
Großbritannien verzeichnet. Hier hatte die starke Nachfrage schon im
zweiten Halbjahr 2009 für eine Kompression zwischen 100-150 bps in den
einzelnen Märkten gesorgt.
Für den weiteren Verlauf des Jahres rechnet Staveley mit einer Fortsetzung
der Renditekompression, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form. „Wie
erwartet sehen wir derzeit ein Abflauen steigender Investmentvolumina.
Investoren werden aufgrund der bereits fühlbar gesunkenen Renditen in
einigen Märkten vorsichtiger, dazu kommt das geringe Angebot an
erstklassigen Objekten. Wir gehen davon aus, dass die Renditen auch im
zweiten Halbjahr weiter sinken werden, die Kompression aber geringer
ausfallen wird als noch in den ersten sechs Monaten", so Staveley. Und
weiter: „Investoren favorisieren derzeit Logistikimmobilien in Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Skandinavien sowie Polen. Dies sollte zu einer
stabilen Investorentätigkeit in diesen Märkten auch im zweiten Halbjahr
führen und somit die Renditen weiter nach unten drücken."
Auch Vermietungsmarkt wieder im Aufwind - Deutschland hält die
Spitzenposition
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 5,8 Millionen m²
Logistikfläche** vermietet oder von Eigennutzern gekauft, entsprechend
einem Anstieg im Jahresvergleich von 22%. Damit kletterte das Umsatzvolumen
in den ersten sechs Monaten über den Fünf-Jahresdurchschnitt von 5,6
Millionen m². Das stärkste Umsatzplus notierte Großbritannien mit + 170 %
sowie der gesamte osteuropäische Raum mit einer Verdoppelung gegenüber dem
ersten Halbjahr 2009. Mit + 8 % im Jahresvergleich fiel der Anstieg in
Deutschland moderater aus. Allerdings war in Deutschland auch einer der
geringsten Rückgänge während der Wirtschaftskrise zu verzeichnen gewesen.
Weitere Umsatzrückgänge waren dagegen in Belgien (-57%), Frankreich (-23%),
den Niederlanden (-34%) und Spanien (-42%) zu registrieren.